Enderle & Moll ist für mich Heimat: Kurz mal in die Pedale treten und schwupps bin ich in Münchweier. Florian Molls Reben fallen übrigens aus der sonstigen Reblandschaft in Münchweier voll raus. Denn zwischen den stark beanspruchten Rebflächen, die einen in trostlosem Grau-Braun begrüßen, befinden sich auch einige Grünwiesen, in denen es vor Leben nur so sprüht - eben da, wo Florian arbeitet: biodynamisch versteht sich.

Das bzw. der Enderle in Enderle&Moll ist übrigens seit 2019 nicht mehr Teil des Weinguts. Das tut den Weinen aber keinen Abbruch: Nicht selten tauchen Florians Weine in internationalen Fachmagazinen und Blogs als deutsche Vorzeige-Spätburgunder auf. International gelobt, in der Heimat unbeachtet.

Hier im Glas habe ich übrigens den Basis Pinot. Schlanke 12 Umdrehungen, vegan, unfiltriert, 30-40 Jahre alte Reben, biodynamisch, handgelesen, auf Muschelkalk und Buntsandstein gewachsen, klingen wie Earth, Wind & Fire in meinen Ohren.

In der Nase haben wir eine kristallklare Frucht wie bei einem Fruchtsaft aus den bestgereiftesten Früchten. Helle Kirschnoten gehen Hand in Hand mit Johannisbeeren und Himbeeren. Der sehr präsente Minzduft sorgt fürs Frischegefühl. Darunter dann die für Moll so typische ätherische Würze mit Trockenkräutern, Wacholder, einem Hauch von Thymian und floralen Anteilen.