Das Weingut Franz Keller im verschlafenen Oberbergen im Kaiserstuhl zählt zu den absoluten Top-Adressen, wenn es um Pinot Noir in Deutschland geht. Seit Friedrich Keller 2014 das Ruder übernommen hat, haben die Weine an Frische und Klarheit gewonnen, sind dabei aber immer noch stark geprägt vom vulkanischen Terroir des Kaiserstuhls.

Im Glas habe ich den Achkarren Spätburgunder 2019. Achkarren ist einer dieser besonderen Orte, die einem Wein einen unverwechselbaren Charakter verleihen. Der Achkarrer Schlossberg mit seinem Vulkanverwitterungs-gestein und den Kalkadern bringt Weine hervor, die würzig, extraktreich und unglaublich mineralisch sind.

In der Nase zeigt sich dieser Pinot mit einer atemberaubend klaren roten Frucht, hauptsächlich Kirsche und rote Johannisbeere, begleitet von einer leichten Feuerstein-Note und zarter Rauchigkeit. Feine vegetabile Aromen von Rappenwürze und grüner Paprika schwingen mit, und dazu gesellen sich erdige Noten, Sous-Bois, Herbstlaub und Leder, unterstrichen von der Mineralität des vulkanischen Bodens.

Am Gaumen zeigt sich die rote Frucht erneut, ergänzt durch feinsandige Tannine, die dem Wein Struktur geben, sowie eine lebendige, animierende Säure. Trotz der Konzentration bleibt er leichtfüßig und harmonisch. Der Abgang ist lang und leicht adstringierend.